- Home
- /
- Sandflöhe bekämpfen
Sandflöhe bekämpfen
Sandflöhe werden oft mit Sandmücken verwechselt
Sandflöhe und Sandmücken haben nichts miteinander zu tun. Urlauber an tropischen Stränden werden meist von einer der 700 Arten der weltweit vorkommenden Sandmücken gestochen. Sandflöhe bekämpfen ist schwierig, denn sind hinterlistiger und lauern im Boden.
Sandflöhe tarnen sich als Abszess oder Warze, die nach dem Barfußlaufen an karibischen Stränden oder in wüstenähnlichen Gegenden zwischen oder in der Nähe der Zehen entsteht.
Da der Sandfloh sich erst nach einiger Zeit entwickelt, merken die meisten Touristen erst zu Hause, das etwas nicht stimmt.
Sandflöhe lauern im Sand – Sandflöhe bekämpfen
An Sandflöhe denken viele Touristen, die beim ersten Tag am tropischen Strand von zahllosen, schwarzen, winzigen Mücken überfallen werden. Zurück bleiben unzählige, heftig juckende Bissstellen, die sich oft entzünden.
Flöhen wird ähnliches Verhalten nachgesagt, aber in diesem Fall haben Sie es nur mit tropischen Sandmücken zu tun, die weltweit mit etwa 700 Arten verbreitet sind.
Sandflöhe bekämpfen am Mittelmeer
Sandflöhe wurden schon im 16. Jahrhundert in Brasilien beschrieben und mit Segelschiffen in ganz Südamerika, in der Karibik und in Afrika südlich der Sahara verbreitet.
1999 infizierte sich ein Bademeister am Tyrrhenischen Meer (gelegen zwischen den Inseln Sardinien, Korsika und Sizilien) mit Sandflöhen, der nie zuvor in den Tropen gewesen war. Es wird davon ausgegangen, dass eingeschleppte Sandflöhe durch die Klimaerwärmung überleben, und sich auch am Mittelmeer entwickeln können.
Sandflöhe durch Barfußlaufen im Sand
Das 1 mm große Flohweibchen lauert noch unbefruchtet im Sand und wartet auf einen vorbeilaufenden Wirt. Sandflöhe können höchstens einen Meter hoch springen.
Werbung
Läuft ein Mensch barfuß vorbei, krabbelt oder springt der Sandfloh auf und dringt sofort in die Haut zwischen den Zehen oder unter den Zehnägeln ein.
Frühestens nach einer halben Stunde, manchmal dauert es mehrere Stunden, bohrt sich der Sandfloh durch die Haut bis zum nächsten Blutgefäß.
Der hintere Teil mit den Atmungsorganen und Paarungs- und Ausscheidungsorganen ragt über die Hautoberfläche heraus und ist als kleiner schwarzer Punkt sichtbar.
Ein zufällig vorbeikommendes Männchen befruchtet das Weibchen des Sandflohs. Sobald das Weibchen des Sandflohs das erste Mal Blut gesaugt hat, kann es bis auf 12mm anschwellen.
Das Sandflohweibchen beginnt nun mit der Ablage mehrerer tausend Eier, die durch die Öffnung des Hinterleibs auf den Boden fallen und sich in 3-4 Tagen zu Larven entwickeln.
Nach 3 Wochen ist die Entwicklung zum erwachsenen Sandfloh abgeschlossen und die erwachsenen Sandflöhe suchen sich einen neuen Wirt.
Der Sandfloh bleibt im Körper unter der Haut, wo er nach 3-5 Wochen stirbt. Der Stich heilt und die toten Sandflöhe wachsen heraus.
Sandflöhe entwickeln sich nur im Sand – Sandflöhe bekämpfen
Sandflöhe vermehren sich nur im Sand oder auf sandigen Böden. Die Larven der Sandflöhe brauchen für ihre Entwicklung organische Stoffe wie zum Beispiel Vogelkot, von denen sie sich ernähren.
Auf oder in Ihrem Körper entwickeln sich aus Larven niemals erwachsene Sandflöhe.
Sandflöhe vermehren sich nur im Sand oder auf sandigen Böden. Die Larven der Sandflöhe brauchen für ihre Entwicklung organische Stoffe wie zum Beispiel Vogelkot, von denen sie sich ernähren.
Auf oder in Ihrem Körper entwickeln sich aus Larven niemals erwachsene Sandflöhe.
So schützen Sie sich vor dem Befall mit Sandflöhen
Gehen Sie im Urlaub am Strand barfuß oder laufen häufig mit Badelatschen über sandige Böden, kann sich ein einzelner Sandfloh leicht einnisten. Bisher werden Touristen selten von Sandflöhen befalle, doch da Sandflöhe das Mittelmeer erreicht haben und dort überleben können, wächst auch hier die Gefahr, einzelne Sandflöhe aus dem Urlaub mitzubringen.
Auch Abenteuerurlauber können leicht Sandflöhe aus abgelegenen Dörfern mitbringen, in denen auch oft Entwicklungshelfer arbeiten. Dort sind sie, wie die einheimische Bevölkerung, sehr stark gefährdet, von Sandflöhen befallen zu werden.
Sandflöhe bohren sich nur freie Hautstellen
Lange Hosen, die nach unten geschlossen sind, Socken und festes Schuhwerk verhindern, dass Sandflöhe sich in die Haut der Füße und zwischen den Zehen einnisten. Schützen Sie zum Sandmücken bekämpfen Ihre Haut an freiliegenden Stellen zusätzlich mit einem tropentauglichen Repellent, das auch gegen Malariamücken, Menschenläuse und Bettwanzen hilft.
Im Rahmen einer Untersuchung an der Berliner Charité zur Vorbeugung und Behandlung der Sandflohkrankheit in einigen afrikanischen Ländern wurde festgestellt, dass ein Repellent mit Kokosnussöl das Eindringen eines Sandflohs verhindert.
Mittel zum Schutz vor Sandflöhen
Care Plus® Lotion 50%
NOBITE® Haut Sensitive 30% Icaridin
Hosenbeine und Socken mit Permethrin zu behandeln hilft beim Sandflöhe bekämpfen, denn das Insektengift vernichtet Sandflöhe, bevor sie in die Haut eindringen.
Sandflöhe bekämpfen mit imprägnierter Kleidung
Verwenden Sie bei Übernachtungen am Strand oder in sandigen Gebieten ein mit Permethrin behandeltes Moskitoschutzzelt. Ein weitmaschiges Mückenschutzzelt für die Tropen ohne Insektizide können Sie mit einem Spray selbst imprägnieren.
Imprägniertes Moskitoschutzzelt
Sandflöhe im Fuß erkennen – Sandflöhe bekämpfen
Das Eindringen des Sandflohs in die Haut Ihrer Füße und den ersten Stich spüren Sie nicht. Direkt nach dem Eindringen sehen Sie höchstens einen rötlichen Punkt, doch nach einer Weile fängt die Stelle an, stark zu jucken.
Wenn Sie kratzen, können Bakterien ungehindert in die Verletzung eindringen und die Wunde kann sich entzünden.
Nach 1-2 Tagen verfärbt sich der Bereich weiß und schwillt an. Die Stelle ist zur übrigen Haut scharf abgegrenzt, prall und glänzend. Jetzt kann die Stelle, an der der Sandfloh eingedrungen ist, leicht mit einer Warze oder einem Abszess verwechselt werden.
Nach 2-3 Wochen schmerzt die Stelle sehr und fühlt sich wie ein Fremdkörper an. Ab jetzt können Sie die Eiablage des Sandflohs und das Absetzen von Kot beobachten.
Wenn das Sandflohweibchen nach 3-5 Wochen stirbt, ohne den Körper verlassen zu haben, ist die Stelle nicht mehr so prall und bekommt eine bräunliche Kruste. Der Sandfloh wächst heraus und der Stich heilt ohne weitere Folgen ab.
Schneiden Sie nie einen Sandfloh selbst heraus
Touristen bringen selten mehr wie zwei eingedrungene Sandflöhe aus dem Urlaub mit. Je nach Lage der Stelle, an der der Sandfloh sich eingenistet hat, können die Stiche sehr schmerzen und Sie beim Laufen stark behindern.
Häufig wird versucht, Sandflöhe mit Nadeln oder kleinen Messern aus der Haut zu schneiden, wobei durch mangelhafte Hygiene bereits HIV übertragen wurde.
Sandflöhe herauszudrücken, führt zu heftigen Entzündungen und schlimmstenfalls zur Infektion mit Tetanus oder Hepatitis-B.
Versuchen Sie auf keinen Fall, die Sandflöhe selbst herauszuschneiden. Die Wunde kann sich stark entzünden. Wenn Sie nicht warten können oder wollen, bis der Sandfloh stirbt, lassen Sie ihn besser durch einen Arzt entfernen.
Werbung
Beim Arzt erhalten Sie zur Vorbeugung einer bakteriellen Infektion Antibiotika und bei Bedarf wird Ihre Tetanusimpfung aufgefrischt.
Wenn Sie nichts unternehmen, stirbt der Sandfloh nach 3-5 Wochen von alleine und wächst ohne weitere Folgen für die Gesundheit heraus.
Sandflöhe mit Dimeticon entfernen
Ein unbefruchteter Sandfloh entwickelt sich nicht optimal, wenn er direkt mit Dimeticon behandelt wird. Bei einer Untersuchung an der Charité wurde herausgefunden, dass 78% aller unbefruchteten Sandflöhe innerhalb von 7 Tagen abgestorben waren.
Das Silkonöl ist in bei uns zugelassenen Mitteln gegen Kopfläuse enthalten. Die Lösung wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und dringt in die Öffnung ein, durch die der Sandfloh Kot ausscheidet, atmet und Eier legt.
Die Sandflohkrankheit Tungiasis
Die Sandflohkrankheit Tungiasis ist eine typische Armutskrankheit.
In einem Teil Brasiliens trägt jedes sechste Kind unter einem Jahr Sandflöhe und drei Viertel der Fünf- bis Neunjährigen sind Opfer von Sandflöhen.
An manchem Bewohner der brasilianischen Slums wurden bis zu 100 Sandflöhe gefunden. Wegen starker Schwellungen und vor Schmerzen können viele nicht richtig laufen oder arbeiten.
In Uganda können Kinder wegen Befalls mit Sandflöhen nicht mehr zu Schule gehen. Sie spielen gerne im Sand und so haben sich Sandflöhe auch auf den Händen eingenistet und machen das Halten eines Bleistiftes unmöglich.
Dorfhelfer arbeiten in abgelegenen Gebieten Afrikas an der Verbesserung der allgemeinen Hygiene und es wird versucht, zum Sandflöhe bekämpfen Lehmböden in Schulen durch befestigte Böden zu ersetzen.