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Von Hummeln und Hornissen, Bienen und Wespen

Nützliche Zeitgenossen - Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen - Bienen und Wespen

Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen saugen kein Blut, doch die Stiche sind sehr schmerzhaft. Die Einstichstelle schwillt stärker als bei Mückenstichen, Bettwanzenstichen oder Flohstichen an und das Gift kann für manche Menschen lebensgefährlich werden.

Wespen und Hornissen gehören wie Bienen und Hummeln zu den bekanntesten Hautflüglern und sind sehr nützlich aber teils aggressiv und wehrhaft.

Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln unterscheiden

Die Verschiedenheit liegt im Verhalten

Alle Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen gehören zu den Hautflüglern und besitzen einen Stachel, mit dem zur Abwehr Gift unter die Haut gepumpt wird.

Alle vier Arten verhalten sich unterschiedlich, doch wenn ihr Nest bedroht wird, werden Bienen, Wespen und Hornissen ohne Vorwarnung stechen und dabei den Rest des Stammes alarmieren.

Hummeln und Hornissen stechen sehr selten, während Wespenstiche und Bienenstiche öfter vorkommen.

Können Hummeln stechen?

Hummeln haben einen dicken Pelz gegen Kälte

Hummeln warnen, bevor sie stechen - Bienen und Wespen

Hummeln werden mit dem wissenschaftlichen Namen Bombus zusammengefasst und sind am ganzen Körper dicht behaart. Durch diesen Kälteschutz können sie bereits ab einer Temperatur von 2°C fliegen und kommen auch in höheren Regionen vor. So wurden sie schon am Mount Everest auf einer Höhe von 5600 Meter gesehen. Unter Laborbedingungen wurde sogar nachgewiesen, das sie selbst in 9000 Metern Höhe noch fliegen könnten.

Hummeln haben einen glatten Stachel und einen unterentwickelten Stechapparat. Oft kommen sie nicht durch die Haut des Menschen, doch wenn ihr Nest bedroht ist, fliegen Hummeln den Angreifer mit Schwung an und werden zielsicher stechen. Setzt sich im zeitigen Frühjahr ein Mensch ins Gras, wo auch die Hummel die ersten Sonnenstrahlen genießt, wird sie sich sofort mit einem schmerzhaften Stich wehren.

Haben sie die Gelegenheit, warnen Hummeln, im Gegensatz zu Wespen, Bienen und Hornissen mehrfach, bevor sie stechen. Dazu hebt die Hummel drohend die mittleren Beine, legt sich auf den Rücken, brummt lautstark und zeigt ihren Stachel.

Ohne Hummeln gibt es keine Tomaten

Ohne Hummeln keine Tomaten - Bienen und Wespen

Hummeln legen zwar kaum Vorräte an Honig an, sind jedoch für die Bestäubung von Pflanzen sehr wichtig. Zudem sind Hummeln, im Gegensatz zu Bienen, auch unter ungünstigen Bedingungen unterwegs.

Sie fliegen täglich in bis zu 18 Stunden und bestäuben dabei rund 3.000 – 4.000 Blüten. Pro Hummelvolk sind das ungefähr 20.000 bis 22.000 Blüten.

Deshalb werden sie kommerziell gezüchtet und für die Bestäubung von Tomaten eingesetzt. Nur Australien muss leider darauf verzichten, denn das Gesetz verbietet die Einfuhr nicht einheimischer Tiere.

Hornissen stechen selten

Hornissen sind scheu und friedlich

Hornissen gehörten wie die gemeine Wespe oder die deutsche Wespe zu den Faltwespen. Die Königin mit Ihren stolzen 35 Millimetern Länge kann einen gehörigen Schrecken verbreiten, zumal Hornissen sehr schnell fliegen. Werden Hornissen außerhalb des Nests bedroht, fliehen sie unverzüglich.

Die Hornissenkönigin wird 35mm lang und wirkt bedrohlicher, als sie ist - Bienen und Wespen

Hornissen haben einen glatten Stachel und einen gut ausgebildeten Stechapparat. Die Wirksamkeit ihres Giftes ist weniger stark als das von Bienen und Wespen. Es enthält allerdings den Neurotransmitter Acetylcholin. Dadurch und durch die Größe des Stachels ist der Stich einer Hornisse sehr schmerzhaft.

Hornissen meiden Menschen und stechen selten

Hornissen fliehen bei Gefahr und stechen nur, wenn sie gequetscht werden oder ihr Bau bedroht ist. Das Hornissennest verteidigen sie im Umkreis von 2 – 6 Metern, bei häufiger Störung auch in weiterem Umkreis.

Mal gucken, wie es im Hornissennest aussieht oder vermehrtes Rasenmähen in unmittelbarer Nähe sollte im Sinne einer guten Nachbarschaft mit Hornissen unterbleiben.

Hornissennester werden nur bei Gefahr für Menschen entfernt

Hornissen sind nützlich und streng geschützt - Bienen und Wespen

Hornissen ernähren sich hauptsächlich von anderen Insekten, wobei ein Hornissenvolk bis zu einem halben Kilo Insekten vernichtet. Im Herbst sitzen Hornissen gerne auf Fallobst, meiden aber Süßes, die Nähe zum Menschen und bleiben dem Kaffeetisch fern.

Bauen Hornissen ihr Nest im Rollladenkasten, unter Fenstern oder in der Nähe der Terrasse, werden sie sich durch die Anwesenheit des Menschen irgendwann bedroht fühlen und angreifen.

Da Hornissen streng geschützt sind, werden die Nester nicht zerstört, sondern umgesiedelt. Zum Entfernen eines Hornissennests braucht der Hausbesitzer eine Genehmigung und den Nachweis, dass tatsächlich eine Gefahr (Allergie, kleine Kinder) besteht. Das Nest wird dann von einem speziell ausgebildeten Schädlingsbekämpfer oder Imker entfernt.

Im Herbst oder Winter wird das Nest verlassen und nur die Königin überwintert außerhalb. Jetzt kann das Nest ohne Gefährdung oder Genehmigung entfernt werden.

Hornissen sind nützlich und streng geschützt - Bienen und Wespen

Hornissen ernähren sich hauptsächlich von anderen Insekten, wobei ein Hornissenvolk bis zu einem halben Kilo Insekten vernichtet. Im Herbst sitzen Hornissen gerne auf Fallobst, meiden aber Süßes, die Nähe zum Menschen und bleiben dem Kaffeetisch fern.

Bauen Hornissen ihr Nest im Rollladenkasten, unter Fenstern oder in der Nähe der Terrasse, werden sie sich durch die Anwesenheit des Menschen irgendwann bedroht fühlen und angreifen.

Da Hornissen streng geschützt sind, werden die Nester nicht zerstört, sondern umgesiedelt. Zum Entfernen eines Hornissennests braucht der Hausbesitzer eine Genehmigung und den Nachweis, dass tatsächlich eine Gefahr (Allergie, kleine Kinder) besteht. Das Nest wird dann von einem speziell ausgebildeten Schädlingsbekämpfer oder Imker entfernt.

Im Herbst oder Winter wird das Nest verlassen und nur die Königin überwintert außerhalb. Jetzt kann das Nest ohne Gefährdung oder Genehmigung entfernt werden.

Wespen – die bekanntesten Arten in Europa

Wespen sind nützlich und lästig

Die Gemeine Wespe und die Feldwespe bauen die typischen kugeligen Wespennester, während die deutsche Wespe ihre Nester in vorhandene Hohlräume, oft auch unter der Erde, baut.

Während die Deutsche Wespe und die Feldwespe dem Menschen fernbleiben, wird die Gemeine Wespe dem Menschen richtig lästig und sticht bei Bedrohung ohne Vorwarnung zu.

Die Gemeine Wespe ist aggressiv und unberechenbar

Die gemeine Wespe ist hartnäckig, aggressiv und trotzdem sehr nützlich - Bienen und Wespen

Am weitesten verbreitet ist die Gemeine Wespe, die sich oft in der Nähe des Menschen findet.

Die Gemeine Wespe ist bei der Auswahl ihres Nistplatzes sehr flexibel. Sie baut das Wespennest auf dem Dachboden, unter Dachvorsprüngen, in Rollladenkästen und sonstigen Hohlräumen an Gebäuden, aber auch in Maulwurfgängen und Mäusebauten. An der kugelförmigen Nesthülle befindet sich unten ein Einflugloch.

Die gemeine Wespe, die sich von zuckerhaltigen Pflanzensäften und Ausscheidungen der Larven ernährt, umkreist hartnäckig und lästig jeden Menschen, der im Freien isst oder trinkt.

Während Wespen beim Essen im Freien eher übersehen werden und aus reinem Überlebenswillen stechen, werden angriffslustige Wespen ihr Wespennest ohne Vorwarnung verteidigen. Dabei setzen Wespen Duftstoffe, sogenannte Alarmpheromone, frei und alarmierend damit das gesamte Nest.

Jetzt hilft nur noch, sich so schnell wie möglich aus der Nähe des Wespennestes zu entfernen.

Feldwespen bleiben dem Menschen fern

In Mitteleuropa gibt es sechs verschiedene Arten Feldwespen, die ihre nach unten hängenden Nester aus kleinen, offenen Waben an einem zentralen Stil an Holz, Steinen oder Pflanzenstängeln befestigen.

An von Feldern umgebenen Scheunen oder Grillhütten nutzen Feldwespen oft Dachüberstände zum Bau ihrer Nester. An heißen Tagen sitzen fast alle Wespen auf dem Nest und regulieren mit fächelnden Flügeln die Temperatur im Inneren der Waben.

Stachel, Stechapparat und Verhalten unterscheiden sich kaum von anderen Wespenarten. Meiden Sie die Nähe des Wespennests, denn bei der Verteidigung stechen Feldwespen ohne Vorwarnung.

Bienen haben das stärkste Gift

Honigbienen haben das stärkste Gift - Bienen und Wespen

Honigbienen verteidigen sich bis zum Tod

Bienen liefern dem Menschen seit der Steinzeit Honig und haben im Lauf der Jahrtausende zahlreiche Unterarten gebildet.

Für die Imkerei wird als Zuchtbiene die westliche oder europäische Honigbiene in Bienenkästen gehalten und gepflegt, während wilde Bienenvölker ihre Nester in Höhlen bauen.

Der Stachel der Bienen, ursprünglich ein Legestachel, hat Widerhaken und nur, wenn Bienen feindliche Insekten stechen, überleben sie den Stich. Der Bienenstachel bliebt im Chitinpanzer von Insekten nicht stecken.

Honigbienen werden sehr aggressiv, wenn ein Mensch dem Bienenstock zu nahe kommt. Dabei ist Bienenstich für die Biene tödlich, denn der Bienenstachel bleibt mit den Widerhaken in der Haut hängen. Beim Wegfliegen reißt die Biene den Stachel mitsamt anhängender Giftblase heraus, die weiterhin etwa 0,1 mg Gift in die Einstichstelle pumpt.

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Während dem Stechen setzt setzt die Biene einen Cocktail aus zwölf verschiedenen Duftstoffen frei, wovon sich elf an der Stachelbasis befinden. Damit markiert die Biene den Angreifer und die Alarmpheromone alarmieren den Bienenstamm, der sofort zur Hilfe eilt.

Suchen Sie deshalb sofort das Weite, wenn Sie in der Nähe eines Bienenkastens oder eines Wildbienennests gestochen werden, sonst bleibt es nicht bei einem einzigen Bienenstich.

Wespenstiche und Bienenstiche verhindern

Achten sie auf Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen

Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen sind sehr nützlich und nicht bösartig. Die Hautflügler verteidigen sich oder ihr Nest mit schmerzhaften Stichen, die gefährliche Folgen haben können. Bei Wespen, Hornissen, Bienen oder Hummeln in der Nähe gelten ein paar Regeln, um nicht gestochen zu werden.

Moskitonetze zum Schutz vor Bienen und Wespen

Bienenstiche und Wespenstiche behandeln

Biene oder Wespe? Was hat mich gestochen?

Bienen- oder Wespenstiche sind sofort sehr schmerzhaft und manchmal sehen Sie nicht, was genau sie gestochen hat. Kindern, die gestochen wurden, eine detaillierte Beschreibung über die Biene oder Wespe zu entlocken, ist schwierig und im Zweifelsfall war es meistens eine Biene.

Stiche von Hummeln oder Hornissen kommen seltener vor, sind aber genau so überraschend und im Fall eines Hornissenstichs sehr schmerzhaft. Die Reaktionen des Körpers, wie Schwellung und Juckreiz, nach dem Stich werden ausschließlich durch das Gift von Biene oder Wespe hervorgerufen.

Achten Sie besonders bei Bienenstichen darauf, was direkt nach dem Stich passiert. Bei allergischen Reaktionen wie Atemnot oder Kreislaufproblemen, oder wenn Sie von der Biene oder Wespe in Hals oder Rachen gestochen wurden, müssen Sie umgehend den Notarzt rufen.

Schwellung, Juckreiz und Rötung durch den Stich von Biene und Wespe

Durch das Gift von Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse entsteht an der Einstichstelle eine Schwellung mit weniger als zehn Zentimetern Durchmesser. Nach einem Tag lassen Juckreiz und Rötung bereits nach. Die Folgen auf den Bienenstich oder Wespenstich können mit Gels und Antihistaminika, wie sie auch gegen Mückenstiche helfen, gelindert werden.

Stichbehandlung mit Wärme bei Wespenstichen

DLRG – Helfer setzen nach einer Testphase im Jahr 2008 den Bite away der Riemser Arzneimittel AG deutschlandweit für die Behandlung von Wespenstichen ein.

Die Folgen von Wespenstichen werden dabei minimiert, da die Wärme das Gift der Insekten an der Einstichstelle zerstört.

Inzwischen tummeln sich zahlreiche Anbieter solcher thermoelektrischen Stichheiler, die Sie auch bei kleinen Kindern oder Schwangeren verwenden können.

Weitere Beschwerden durch Stiche von Bienen und Wespen

Ein Bienenstich oder Wespenstich kann unter Umständen bis auf die Größe eines Handballs anschwellen. Werden kleine Kinder von einer Biene oder Wespe gestochen, schwillt der Arm oder das Bein an.

Wenn Schwellung und Rötung nach dem Bienenstich oder Wespenstich nicht verschwinden und sich der Stich nach über einem Tag nicht bessert, suchen Sie besser einen Arzt oder im Zweifelsfall die Notaufnahme eines Krankenhauses auf.

Mehr zur Behandlung der Stiche von Bienen und Wespen

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Allergische Reaktionen auf das Gift von Bienen und Wespen

Bei manchen Menschen kommt es zu heftigen allergischen Reaktionen nach dem Stich von Bienen und Wespen. Bei 60 % aller Fälle fühlen sich Allergiker bereits 20 Minuten nach dem Stich unwohl.

Bei Asthma oder sonstigen Reaktionen der Atemwege kann eine allergische Reaktion erst nach mehreren Stunden auftreten, wenn Sie gar nicht mehr mit der Folge auf den Bienen- oder Wespenstich rechnen.

Die vier Grade allergischer Reaktionen auf Stiche von Bienen und Wespen
Erster Grad

Nesselfieber, Juckreiz, Unwohlsein und starkes Angstgefühl

Zweiter Grad

Übelkeit, Brechreiz oder Durchfall, Engegefühl in der Brust

Dritter Grad

Schluckbeschwerden, leichte Schwellung der Zunge, Atemnot, Heiserkeit, Schwächegefühl, Benommenheit, Todesangst

Vierter Grad

Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Kollaps

Haben Sie einen Verdacht auf eine allergische Reaktion oder der Stich befindet sich in Rachen oder Hals, müssen Sie umgehend zum Notarzt, denn diese Zustände sind lebensbedrohlich.

Wenn bei Ihnen oder Ihrer Familie eine Allergie auf Bienen- oder Wespenstiche besteht, können Sie sich immunisieren lassen oder ständig ein Notfallset mit sich führen. Besprechen die Möglichkeiten am besten mit Ihrem Arzt.

Mehr zu Allergien nach Stichen von Bienen und Wespen