- Home
- /
- Alles über Flöhe
Alles über Flöhe
Flöhe bei Hund, Katze und Mensch
Flöhe sind im Gegensatz zu vielen stechenden Insekten enorm anpassungsfähig. Sie kommen mit widrigsten Umweltbedingung klar und überleben Störungen in jeder Phase ihrer Entwicklung.
Weltweit gibt es rund 1600 Floharten, von denen etwa 80 Arten in Mitteleuropa leben. Davon sind 95% auf Säugetiere und nur 5% auf Vögel spezialisiert.
Alle Floharten passen sich sehr schnell an sich ändernde Umweltbedingungen an. Sie wechseln den Wirt – entweder nur kurz und ungern oder auch dauerhaft.
Flohlarven entwickeln sich meist unbemerkt
Einzelne Flöhe werden am Anfang wegen der geringen Größe kaum entdeckt. Das Weibchen legt zwischen zehn und vierzig transparente, etwa 0,5 x 0,3 Millimeter große ovale Eier am Tag.
Die frisch gelegten Eier sind noch feucht und haften bei Pelzflöhen am Wirt. Nach zwei Stunden sind die inzwischen perlweißen Eier ausgetrocknet. Nach acht Stunden sind etwa 70% der Eier zu Boden gefallen.
Werbung
Larven von Flöhen sind kaum zu sehen – Alles über Flöhe
Die schmalen, länglichen Flohlarven schlüpfen nach wenigen Tagen. Sie sind weiß mit bräunlichem Kopf, sind beinlos und mit wenigen Borsten bedeckt.
Flohlarven nehmen mechanische Reize wahr und erkennen Feuchtigkeitsquellen, denn sie brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit und gemäßigte Temperaturen, um sich zu entwickeln.
Um sich vor direktem Sonnenlicht, zu schützen verschwinden Flohlarven im Freien rasch im Gras oder unter Blättern, während sie sich im Haus in Bodenritzen, Polstern oder Teppichen verstecken.
Flohlarven entwickeln sich nicht ohne erwachsene Flöhe
Jetzt sind sie auf erwachsene Flöhe angewiesen, von deren Kot sie mit ihren Mundwerkzeugen zerkauen. Wenn Flöhe mehr Blut aufnehmen, wie sie verdauen, können sich die Flohlarven noch besser entwickeln.
Die Flohlarve häutet sich zwei bis drei Mal, denn sie wächst von etwa drei Millimeter auf vier bis fünf Millimeter Länge an.

Rekordhalter im Weitsprung – Alles über Flöhe
Nichts wie weg …
Die Schnellbewegung ihrer Sprungbeine gelten als die schnellste Bewegung im ganzen Tierreich.
Ungerichtete Sprünge bis zu einem Meter erreichen sie mit ihren kräftigen Hinterbeinen. Da die Muskeln hierfür nicht ausreichen, haben die Beine ein Polster aus elastischem Protein, das wie ein Bogen gespannt wird.
Ein kleiner Wermutstropfen – wohin er gerne springen möchte, kann er nicht so genau bestimmen. Hauptsache weg….
Verpuppte Flohlarven sind widerstansfähig
Am Ende ihrer Entwicklung spinnen sich die Larven an einem ungestörten Platz ein. Der seidenartige Kokon, den sie mit Hilfe ihrer Speicheldrüsen bauen, ist etwa 0,5 x 0,2 Millimeter groß. Getarnt wird der Kokon zusätzlich noch durch Anheften von Material aus der Umgebung.
Wird die Flohlarve bei der Verpuppung gestört, bildet sie keinen echten Kokon aus. Trotzdem ist die Weiterentwicklung in diesem nackten und unverhüllten Puppenstadium möglich.
Optimale Bedingungen für Flöhe in der Wohnung – Alles über Flöhe
Die Raumfeuchte und Temperatur unserer Wohnungen bieten besonders im Sommer und Herbst optimale Bedingungen für Flöhe. Doch auch ein ungünstiges Umfeld schadet den Flöhen nicht. Dann bleibt der ausgewachsen Floh einfach noch im Kokon und wartets 8 bis 13 Tage , bis die Umgebung zum Schlüpfen passt.
Wärme von 32°C bis 38°C, der Gehalt an Kohlendioxid in der Luft, die Änderung des Lichteinfalls und Druck auf den Kokon sind Hauptauslöser für den erwachsenen Floh zum Schlüpfen. Die relative Luftfeuchte sollte dabei 50% nicht unterschreiten.
Fällt die Temperatur unter 27°C, oder andere Parameter in der Umgebung passen überhaupt nicht, kann sich die Puppenruhe auf bis zu 140 Tage verlängern.
Flöhe überleben lange ohne Blut – Alles über Flöhe
Flöhe, Männchen und Weibchen, suchen sofort nach dem Schlüpfen einen Wirt. Sie haben schlechte Augen, mit denen Flöhe nur hell und dunkel unterscheiden können. Deshalb orientieren sich Flöhe mit einer Sinnesplatte, mit der sie Luftbewegungen und Erschütterungen wahrnehmen.
Haben sie einen Wirt gefunden, stechen Flöhe zum ersten Mal. Die Männchen sind mit der ersten Blutmahlzeit nach etwa 11 Minuten fertig und nehmen dabei 19% ihres Körpergewichts zu.
Die Flohweibchen sind schon nach dem Schlüpfen größer wie die Männchen und brauchen für die erste Mahlzeit fast doppelt so lange. In 25 Minuten saugen Sie 13,6 Mikroliter Blut und erhöhen damit ihr Körpergewicht um 140%.
Falls sie keinen Wirt finden, macht es ihnen nichts aus, erst mal zu hungern. Hundeflöhe beispielsweise überleben ohne Probleme 62 Tage ohne Blutaufnahme.

Flöhe stechen wie Mücken – Alles über Flöhe
Wenn es juckt, ist der Floh längst weg
Die Folgen eines Flohstichs sind deutlich heftiger als die eines Mückenstichs und heilen selten ohne offene Wunde. Flöhe können wegen ihrer geringen Größe meist unbemerkt stechen und sich Zeit lassen. Mit ihrem Stich übertragen sie Bakterien, weshalb Flohstiche sich oft entzünden.
Genau wie Stechmücken haben Flöhe einen zweikanaligen Stechapparat. Mit dem größeren Kanal saugen sie Blut. Durch den kleineren Kanal injizieren Flöhe Speichel, der betäubt und die Blutgerinnung verhindert.
Der Körper reagiert auf den Flohstich genau so wie auf einen Mückenstich. Es wird verstärkt Histamin ausgeschüttet, was den unerträglichen Juckreiz zur Folge hat. Deshalb können Flohstiche wie Mückenstiche behandelt werden.
Floh und Wirt haben sich parallel entwickelt
Die ersten flohähnlichen Insekten lebten, wie man aus Fossilienfunden weiß, schon vor 135 Millionen Jahren.
Flöhe, wie wir sie heute kennen, wurden in 64 Millionen Jahre altem, baltischem Bernstein und auf prähistorischen Säugetieren gefunden. Alle Floharten haben sich mit ihren Wirten entwickelt und sich immer an diese angepasst.
Bereits im alten Ägypten wurden Flöhe lästig. Das erste Rezept zur Bekämpfung von Flöhen wurde in einer medizinischen Schrift im Jahr 1500 v. Chr. niedergeschrieben.
In der Antike und im Mittelalter glaubte man, Flöhe kämen aus Staub und Fäulnis organischer Stoffe und fielen die Menschen an. Gemeint war hier der Schmutz zum Beispiel in Dielenritzen, ein ideales Plätzchen für den Menschenfloh, der nach dem Stich seinen Wirt wieder verlässt und sich in sein Versteck verzieht.
Heutzutage kommen Katzenflöhe und Hundeflöhe am häufigsten vor.
Flöhe – fast gleich und doch verschieden – Alles über Flöhe
Floharten unterscheiden sich kaum voneinander. Nur durch bestimmte Stacheln an Kopf und Rücken sowie durch die Kopfform lassen sie sich die einzelnen Arten zuordnen.
Werbung
Am besten erkennt man sie an ihrem Verhalten oder ihre Vorlieben für einen bestimmten Wirt. Manche Floharten, wie zum Beispiel der Menschenfloh, befallen ihren Wirt nur zum stechen und ziehen sich gleich danach in ihre Verstecke zurück. Sie werden aufgrund dieses Verhaltens Nestflöhe genannt.
Hunde- oder Katzenflöhe leben ständig im Fell ihres Wirts und gehören zu den Pelzflöhen.